Die Saison der Würdigen ist gestartet und auch diese Saison wird es wieder viel Lore geben. Ich für meinen Teil habe da noch ein paar wenige Altlasten, z.B. die Lore der exotischen Handfeuerwaffe DORN. Mit Ihr vergiftet Ihr Eure Gegner- sie ist eine Waffe des Bösen und Ihre Lore könnt Ihr nur entdecken, wenn Ihr mit Ihr tötet. Erst dann enthüllt sich nach und nach Ihr dunkles Geheimniss …
Zur neuen Saison haben wir im Fireteam damit begonnen diese Lore zu vervollständigen und mit jedem Teilstück entfaltete sich die traurige und gleichzeitig tief dunkle Geschichte dieser Waffe. Ich habe mich schon immer gefragt, wie aus einer Rose die Dorn wurde … Ihr auch? Dann lest weiter … 😉
“Auf einen Feind loszugehen, bedeutet, ihn nicht als ebenbürtig zu betrachten, sondern als Objekt – ohne Geist oder Bedeutung.“
– 13. Einsicht, 7. Buch der Trauer
Rezyl Azzir
Rezyl Azzir ist ein Name, der noch unbefleckt ist. Rezyl war ein Titan der in frühen Zeiten dabei half, die Letzte Stadt zu gründen. Er stand an der Seite von Zavala und wurde schnell zu einem Anführer der Überlebenden des Zusammenbruchs, die Schutz unter dem Reisenden suchten. Er leitete die Menschen durch die Unruhen, bot Ihnen Sicherheit vor den außerirdischen Aasfressern und half mit, die Stadt und deren Mauer zu errichten.
Seine Waffe war die Rose. Einst eine edle Waffe, wenn nicht sogar die edelste Waffe. Sie tötet nicht nur, sondern spendet auch Leben. In seiner starken Hand hielt der Mann stets seine Rose. Und seine Aura leuchtete hell. Er verbreitete Hoffnung. Doch die Menschen sahen nicht in sein Innerstes, sondern nur sein Strahlen nach Außen.
Es bildeten sich dann nach und nach Fraktionen innerhalb der Mauern, um den Menschen Unterstützung und Komfort zu bieten. Doch die verlangten im Gegenzug große Loyalität. Teilweise waren die Schatten des Lichts dunkler und größer als sie es eigentlich sollten. Die letzte Oase der Menschheit verblasste dadurch langsam zu einem Trugbild. Immer mehr Elend kroch in dieses falsche Paradies. Doch die Hoffnung hielt an.
Als die Hüter, welche sich Rezyl Azzir angeschlossen hatten, die Risse in dieser Gesellschaft sahen, die unter der zerbrochenen Hülle des Reisenden entstand, forderten einige von Ihnen die Auflösung. Sie wollten nicht länger als Unterdrückungsinstrument für die Menschen dienen. Sie waren mehr und sie wollten mehr.
So begann ein unnötiger Krieg, der durch Gier, Ehrgeiz und Angst notwendig wurde. Und im Chaos dieses Kampfes kamen die Aasfresser – Außerirdische – ein gemeinsamer Feind. Am Ende wurden die Fremden besiegt und die Fraktionen fielen. Ihr Griff, den die Fraktionen in der Stadt eng angelegt hatten, war gebrochen, obwohl ihr Glaube grundsätzlich noch bestand, hatten sie keine Macht mehr. Wohlstand war in Sicht.
Als sich die ersten Mauern bildeten – gebaut aus harter Arbeit und Opferbereitschaft, standen Rezyl und die Hüter immer wieder gegen die außerirdischen Plünderer an vorderster Front. Weitere Überlebende kamen an. Weitere Krieger, Kämpfer.
Rezyl Azzir hatte jedoch wähend dieser ganzen Zeit tief im Inneren jedoch eine geheime Furcht. Seine Gedanken waren dunkel. Und Traurigkeit kroch aus seinem tiefsten Inneren hervor. Er war schon seit solch langer Zeit ein Held, aber Stolz hatte ihn auf den Pfad der Trauer und des Kummers geführt. Es zerriss ihn fast, denn er verbarg es tief in sich.
Trotz der Erfolge der Stadt und ihrer Hüter wurde Rezyl angesichts der ständigen Kämpfe immer frustrierter. Geschichten verfolgten seine Nächte. Alte Geschichten. Immer wieder wurde er von innerer Unruhe gepackt, schaute nachts in den Himmel und betrachtete den Mond. Was für ein Mysterium verbarg die Dunkelheit dort? Warum zog es ihn dorthin?
Sollte es Schicksal sein?
Eine Reise zum dunklen Mond
Er hielt es nicht mehr aus und reiste zum Mond, um Gerüchte von Alpträumen zu jagen und entdeckte, dass die Schar noch aktiv war. Er ließ seinen Geist an der Tür stehen, ging allein runter in den Höllenschlund und kämpfte sich durch die Schar-Tunnel unter dem Mond. Auf der Suche nach Phogoth traf er unverhofft auf Xyor, die Unverheiratete. Die Scharhexe leitete ein Ritual und befehligte den Oger. Ein Glückstreffer für Rezyl. Neben ihr stand zudem ein Ritter, ihr Verlobter. Er war mit einer Knochenrüstung bedeckt, eine lebende Rüstung.
Der Titan, der noch Asche und im Blut seiner Feinde an sich hatte, die er bis hierher schon getötet hatte, zog seine Kanone raus und drückte mit einer Bewegung den Abzug.
Die Blüte aus jedem Schuss erleuchtete die Höhle mit roten Lichtblitzen – einem Garten aus wütenden Rosen, die in spitzem Trotz dieses abscheulichen, verhassten Königreichs der Schatten blühten.
Ein Licht liebt die Dunkelheit
Er griff seine Rose fest in den Schraubstock seiner Hand und stürmte nach vorne, um den Ritter endgültig zu töten.
Doch die Hexe tötete er nicht. Zwischen ihm und Ihr war noch etwas anderes. Ihre Stimme faszinierte Rezyl und vielleicht mochte er sie auch. Er war sich seiner Gefühle nicht sicher. Auch sie war wohl nicht uninteressiert. Ein Hüter und eine Hexe das konnte nicht sein, denn sie müsste Ihre Prinzipien verraten und er müsste sein Licht, seinen Glauben, verlassen.
Zwei Tage war er dennoch bei Ihr. Doch sie hatte nicht vergessen was er getan hatte. Ihr Verlobter war tot. Und während sie zusammen waren, band sie seine verwendete Handfeuerwaffe an sich. Sie verdarb seine Handfeuerwaffe und baute darauf das sie ihn wiederum eines Tages langsam verderben würde.
Als er dann ging prophezeite sie ihm, dass er eines Tages fallen würde.
Rezyl lief aus dem Höllenschlund wieder heraus und trug als Trophäe die Knochen des Ritters bei sich. Sein Geist wartete bereits und drängte ihn immer wieder nach Details. Er wollte alles über die böse Frau und ihr Versprechen des Leidens wissen. Vom Meer des geistlosen, zitternden Todes. Von dem mächtigen Ritter und der epischen Schlacht von Rezyl.
Der Geist war zwar fasziniert aber tief besorgt zugleich. Wenn die Monster unter dem Mond aktiv waren und sich dessen bewusst waren, muss die Stadt gewarnt werden. Rezyl stimmte zu.
Während sie einen weiteren Aufstieg der Erde von der einsamen Stille der Mondoberfläche aus beobachteten und ihre Heimreise planten, zog Rezyl die fragmentierten Knochen des Ritters aus dem Beutel. Die Erinnerung an das Böse, das hinter dem Licht lauerte, und die letzten Überreste der verlobten Frau und ihres Ritters.
Er nahm seine Rose aus dem Halfter und begann, die spitzen Knochen in den Stahlrahmen seiner Waffe zu stecken. So bekam die Rose Ihre Dornen.
Dunkelheit verzehrt das letzte Licht
Nach und nach wurde Rezyl schließlich vollständig von der Dunkelheit eingenommen und von seiner eigenen Rose verdorben. Er lernte die Dunkelheit mehr und mehr zu schätzen. Es ging langsam aber stetig. Er praktizierte die Zauberei der Schar und begann Unschuldige zu töten, um ihr Licht zu verzehren. Er war nicht mehr der gütige Hüter von einst. Er war nicht mehr Rezyl Azzir.
Er wusste, dass er schwach wurde, aber dennoch verlangte es ihn danach.
Rezyl Azzir wird zu Dregden Yor
Als die Nacht die Dämmerung verschlang, hörte der Ehrenmann auf zu existieren. An seiner statt gab es einen anderen. Gleiches Fleisch. Gleiche Knochen. Und doch grundverschieden. Der erste und einzige seiner Art.
Also nannte er sich fortan Dredgen Yor. Der einzige Ahne und der letzte Nachkomme, der den Namen Yor trägt.
Nach einer langen Debatte, in der sein Geist noch versuchte, ihn dazu zu bringen, den Irrtum seiner Wege zu erkennen, trennte er sich von seinem Geist auf dem Mars, den er für seinen letzten wahren Freund hielt.
Yor hatte die Hoffnung und den Glauben an die Sache der Hüter und der Vorhut verlor. Stattdessen entwickelte er seine eigene, verdrehte Version von „Frieden“. Er hungerte immer stärker nach dem Licht anderer.
In den ersten Augenblicken als neues Wesen, sah er auf seine Rose hinunter und erkannte zum ersten Mal, dass sie keine Blüten hatte: nur die gezackte und spitzige Absicht wütender Dornen.
Seine Rose war vollends vergiftet durch die Hexereien der Schar. Seine Waffe veränderte sich zu einem weitaus dunklerem Werkzeug, der Dorn.
Zerfressen von der Dunkelheit begannen Yor und seine Dorn nun mutwillig Unschuldige zu ermorden und ihr Licht zu verzehren. Seitdem hungerten die beiden stetig nach dem Licht anderer Hüter.
Wenn die Gier unersättlich wird …
Das alles aber war Yor irgendwann nicht mehr genug. Er begann nach und nach, aus reiner Mordlust, jeden Menschen zu töten, den er finden konnte. Seine neue Waffe der Dunkelheit war ihm dabei stets ein treuer Gefährte.
Das trieb er so lange weiter, bis eines Tages ein Hüter und ehemaliger Freund von Yor sich entschloss, den abtrünnigen Hüter zu jagen und zur Strecke zu bringen. Es musste getan werden und es würde ein letzter Freundschaftsdienst sein.
Sein Name war Jaren Ward und er führte eine einzigartige Handfeuerwaffe: “Das Letzte Wort”.
Aber das ist eine andere Geschichte, aus der das Gerücht entstammt das Yor nicht getötet wurde. Sein toter Körper wurde nämlich bis heute nicht gefunden. Daher hält sich der Mythos, dass er noch immer da draußen, in den Schatten der Dunkelheit, lauert und darauf wartet, sich seine geliebte Waffe von uns zurückzuholen.
Der letzte Funke Güte
An seinem letzten Tag setzte er sich nieder und sah sich den Sonnenuntergang an. Seine letzten Gedanken, von reinem Herzen Rezyls geprägt das ganz tief in ihm lag, wenn auch nicht vom Körper, klammerte er sich an die flüchtige Hoffnung, dass, auch wenn sie durch den Mann, zu dem er geworden war, gelitten haben, sich die Menschen und Hüter doch an den Mann erinnern würden, der er einst gewesen war.
Ob dies seine Wahl war oder Bestimmung, das weiß nur das Schicksal.
Übrigens: Die Dorn, ehemalige Rose, blieb bis zu unserem Eingreifen bei der QUEST “Ein Licht im Dunkeln” an die Scharhexe Xyor, die Unverheiratete, gebunden. Erst als diese Bindung von uns entfernt wurde konnten wir Hüter die Dorn ohne Korruptionsrisiko, also ohne das wir auch der Dunkelheit und uns nach Licht verzehren, sicher verwenden.