Das reine Spiel in Destiny ist eine Sache. Die Hintergrundgeschichte eine andere. Für jeden der, so wie ich, interessiert ist an den Dingen hinter den Dingen in Destiny findet in der LORE eine wundervoll fantasievolle und interessante Welt vor. Man muss sie nur finden …
Mit der Menagerie ist Calus wieder zurückgekehrt. Seit vielen Monaten war er irgendwie immer da. Auf der Leviathan. Er beobachtet uns, ruft uns, verlangt von uns und wir hören auf ihn.
Als wir vor kurzem im Leviathan Raid waren ist mir wieder bewusst geworden das Calus uns ja eigentlich mehr als nur gut gesinnt ist. Warum war das bei Ghaul anders? Und was haben die beiden eigenlich miteinander zu tun?
Wir wissen ja eigentlich nur: Calus mag Ghaul nicht und Ghaul mag Calus nicht. Dominus Ghaul hat Calus vom rechtmäßigem Thron vertrieben und das mit unfairen Mitteln. Für die Kabale war Calus immer ein mächtiger und gütiger Imperator, dem das Wohl seiner Untertanen stets am Herzen lag. So war er es auch der Korruption und Missgunst unter seinen Untergebenen ausmerzen wollte. Doch denen passte das gar nicht. Er wurde schändlich verraten und musste die Kontrolle über seine Armee abgeben.
Calus selbst setzte alles in Gang. Seine Entscheidungen sollten zu allen späteren Ereignissen führen und ich denke es ist genau diese Tatsache die Calus sein Leben so schwer macht. Er sucht förmlich nach einem Licht im Dunkeln ….
Verrat unter Vertrauten
Als Imperator der Kabale wurde Calus vertrieben und verraten. Unter den Verrätern sind langjährige Vertraute und sogar Verwandtschaft! Calus dachte nie im Leben daran, dass man ihn so schändlich hintergehen würde. Er redete nie schlecht über sie, ganz im Gegenteil. Er lobte sie stets als loyal und höfische Begleitgarde mit der man durch dick und dünn gehen kann.
Da hat er sich wohl sehr geirrt.
Denn sowohl sein ehemaliger Leibwächter Lictor Shayotet, die Wissenschaftlerin Freeborn Otzot, eine Psion-Priesterin die mit Calus, nach einem Befreiungsangriff für die Psione, auf Ihrer Mondbasis, partnerschaftlich zusammenarbeitete, sein Zeremonienmeister Aedile Moli Imoli, seine Generälin Umun’Arath – Primus aller Legionen, sein Vertrauter Iska’al of Fantor, dem er bis zum Verrat immer vertrauensvoll alle seine Geheimnisse erzählte, als auch – und das war wohl der größte Schlag ins Gesicht – seine eigene Tochter Caiatl, die imperiale Prinzessin, verrieten ihn allesamt schändlich und ohne mit der Wimper zu zucken.
Und vertraut mir! Das Bild, welches wir von dieser Prinzessin vor kurzem im Internet sehen konnten ist super weit weg vom Original *ggg
Seine Tochter zerstörte sogar höchst selbst das Gerät mit dem Calus hätte Hilfe herbeirufen können, um den Verrat noch zu verhindern. Sie hatte nur Augen für Umun, die Generälin und ihr Vater war ihr egal.
Und dann auch noch das: Es war eine von Calus eigenen Entscheidungen, die am Ende zu Ghaul führen sollten. Calus war es nämlich der den Konsul absetzte., nachdem dieser als Gelehrter und Aristokrat des Prätorats der Kabale in Ungnade gefallen war. Ihr erinnert Euch … Korruption und Missgunst und eben auch Fehlverhalten – das duldet Calus nicht. Er wäre so gesehen ein guter Herrscher für die Kabale mit einem Herz aus Gold (wie passend). Doch die Kabale wussten das nie zu würdigen.
Der Konsul will Rache
Der Konsul auch nicht. Er war über seine Absetzung mehr als verbittert und sein Hass wurde von da an immer größer.
Die Jahre vergingen und auch der Konsul wurde älter. Seine Rache und sein Hass auf Calus verblasste jedoch nicht. Er wusste zwar das er es nicht mehr selbst schaffen würde diese umzusetzen, aber aufgeben wollte er auch nicht.
Eines Tages fand der Konsul ein ausgestoßenes Waisenkind. Es war für Kabalkinder ein Zwerg und ein Albino. Schwach und Ausgemergelt. Eigentlich ein zum Tode verdammtes Kind in der Gesellschaft der Kabale. Doch der Konsul freundete sich mit ihm an und entschied sich das Kind als sein eigenes zu erziehen und ihn zu unterrichten.
Er hoffte von Anfang an das Kind, als Werkzeug verwenden zu können und damit Imperator Calus zu stürzen. Doch dieser Weg war lang und Ghaul, so taufte er das Kind, musste nach seinen Vorstellungen geformt werden. Er fütterte das schwächliche Kind nicht nur körperlich, sondern auch mit seinem Hass und seiner Wut. Als ausgestoßenes Wesen in der Kabalgesellschaft war sein “Sohn” dafür nur zu empfänglich.
Calus und Ghaul
Ghaul wurde stärker und stärker. Der Konsul war zudem ein erfahrener Lehrer und so wurde Ghaul ein großartiger Kämpfer. Er schaffte es bis ins Kolosseum von Calus, wo die Kabale sich im Kampf messen und ihre Großartigkeit feiern.
Ghaul fiel dort sehr auf. Sein Albinismus, kombiniert mit seiner einzigartigen Fähigkeit und geduldigen Herangehensweise an den Kampf, machte ihn sehr schnell zum Lieblingsgladiator des Kaisers. Er schickte diejenigen gegen Ghaul in den Kampf von denen er Missgunst erfahren hatte und erniedrigte sie dann, indem er auf Ghaul wettete. Diese Fähigkeiten! Und Ihr wisst wie sehr Calus auf krasse Fähigkeiten steht 😉
Er machte Ghaul also zum Primus der Rotlegion, nichtsahnend das hinter ihm der Konsul stand und sich die Hände rieb. Der wusste das Calus früher oder später anbeißen würde. Er kann Stärke nicht widerstehen. Ghaul schlug als Primus viele Schlachten und seine Erfolge verliehen ihm den Namen “Geist Primus”. Calus liebte ihn und sie waren tatsächlich so etwas wie Freunde.
Calus teilte offen und frei seine Pläne und Ideen mit Ghaul. Er liebte es zu sehen wie dieser sie verfeinerte. Das was Calus an Ausschweifungen und Leidenschaftlichkeit suchte, wusste Ghaul mit Disziplin zu mildern. Und auch umgekehrt vertraute Ghaul Calus. So sehr das er ihm sogar anvertraute, dass nur wegen der Widrigkeiten in seinem bisherigen Leben zu dem Krieger wurde, der er heute ist.
Doch trotz allem: Loyal war er nie gegenüber Calus. Seine Loyalität galt stets dem Konsul.
Die Absetzung
Eines Tages war es dann soweit. Der Konsul ließ Ghaul rief Überreste des Prätorats zusammentrommeln und organisierte einen Putsch gegen Imperator Calus. Daran beteiligt eben auch oben erwähnte engste Verbündeten und Berater von Calus. Sie alle hatte der Konsul über die Jahre aus seine Seite gezogen und Ghaul war sein Werkzeug.
Calus bermerkte zwar das da was vorging, wusste aber nicht genau was. Er sandte noch Spione aus, um diese Intrige aufzudecken doch es war schon zu spät.
Der Konsul hatte, was er wollte. Ghaul stand kurz davor Calus zu stürzen. Zwar versuchten die überlebenden Mitgliedern des Prätorats noch Ghaul unter eine gewisse Kontrolle zu stellen. Sie wollten teilweise auch nur ihre eigene Stellung wahren. Doch dieser schmetterte das alles ab. Er würde herrschen. Er würde entscheiden wann, wo und wie er die alleine Macht ergreift. Niemand widersprach.
Es passierte in der Nacht bei einer Gerichtsfeier. Am Tag hätte das Volk den Putsch sicherlich verhindert. Calus war zwar ausschweifend aber beim Volk auch sehr beliebt. Ihn töten hätte Ghaul daher große Missgunst im Volk eingebracht.
Ghaul marschierte daher mit dem Konsul an seiner Seite in den Palast von Calus auf Torobatl ein und verhaftete ih lediglich. Unter dem Deckmantel der Dunkelheit wurde Calus dann mit seinen verbliebenen Militäranhänger in den Leviathan gebracht. Dieser wurde versiegelt und auf einem vorprogrammierten Kurs weit ins All geschickt.
Ghaul war währenddessen nicht in der Lage Calus auch nur ein einziges Mal in die Augen zu sehen.
Jetzt war Ghaul der Imperator und der Konsul hatte das was er wollte. Rache. Ghaul nannte sich fortan: DOMINUS GHAUL, der neue Anführer des Kabalregimes. Denn Kaiser oder Imperatoren würde es nun nie mehr geben. Jeder solle Größe erreichen können im Kabalreich, wenn er nur hart dafür arbeitet. So wie er.
Er militarisierte die Kabale zu einer kriegsliebenden Spezies. Er begann zu erobern, um sein Reich zu expandieren. Das Prätorat hatte nichts mehr zu melden. Sie waren nur Mittel zum Zweck und hatten ausgedient.
Von Calus bliebt nichts. Fast. Denn auch, wenn Ghaul die Dekadenz von Calus aus dem Imperium beseitigen ließ so wusste er auch das Calus nicht tot war. Eine potenzielle Bedrohung vor der er seine Handlungen auch weiterhin verbergen muss.
Was Jahrhunderte nach dieser Machtübernahme passierte wissen wir. Ghaul startet erfolgreich seinen Überraschungsangriff auf das Licht des Reisenden und die Letzte Stadt.
Auch wenn er sein Ziel verfehlt hat das Licht des Reisenden zu erobern, so ist er uns Hütern dennoch als gefährlicher und berüchtigter Gegner ein großer Begriff. Ghauls Form wurde deswegen auch als Phantasma in der neu entstandenen Schar-Festung auf dem Mond verwendet und die Hüter beim Durchqueren der purpurroten Festung ständig angreifen.
Und Calus? Der hat inzwischen ganz eigene Probleme ….
Calus liebt uns
Freunde? Hat er nicht mehr wirklich. Er suhlt sich nur noch auf seiner Leviathan in seiner Herrlichkeit bis dieser auf eine Weite des Nichts trifft. Dunkelheit und Nichts. Doch damit konnte er plötzlich auch seine Wege verkürzen. Die Navigationssysteme der Leviathan reagierten darauf.
Das Nichts nutzen funktionierte. Calus glaubte von da an die Dunkelheit habe ihn auserwählt, um ihren unvermeintlichen Sieg anzukündigen. Nur er würde zusehen, wie es das gesamte Licht des Universums verzehrt. Also macht er sich auf. Er sucht geheime Orte im Kosmos, um seine Loyalisten zu stärken und Schatten zu erschaffen. Er fand auch tatsächlich Verbündete, wie die Clipse oder die Sindu. Außerdem sandte er viele Botschaften die versprachen, dass jedem, der seine Verschwörer tötete, großer Reichtum und Ruhm zuteil werden würde.
Fortan war er von mächtigen Kriegern mit der Kraft des Lichts, die er vielleicht zu seinen Zwecken nutzen könnte, fasziniert.
Calus hat bis heute sowieso nichts von seiner Dekadenz verloren. Er lässt seine Leviathan sogar Planeten verzehren um deren Material zu Staub zu zermahlen. Das braucht er um sein eigenes Psionikum zu brauen. Die Sporen der Blumen in den Lustgärten vermischt mit dem Planetenmaterial und Radiolara ergibt dann seinen prickelnden “Royal Wine”.
Von da an hat er mit uns Hütern ein gewisses Band. Ich will es nicht Freundschaft nennen, sondern es ist wohl eher eine Zweckgemeinschaft. Calus braucht uns und wir bekommen etwas von ihm das wir brauchen: Guten Loot. Da ist er wie in allem sehr großzügig, wenn nicht sogar protzig.
Mit den “Kooperationen” wächst auch sein Respekt uns gegenüber. Calus bewundert, wie wir uns dem Unmöglichen stellen. Etwas das er versäumt hat. Und das möchte er, solange es noch geht, genießen können.
„Die Erde hat keinen Schatten. Noch nicht.“ Ich könnte dich vernichten. Und du wärst nicht an meiner Seite, wenn die Welt erlischt. Du, der Hüter aller Hüter. Wenn ich es wollte, würdest du den letzten deiner Tode sterben. Doch das tue ich nicht. Warum?
Weil ich verliebt bin.
– Calus, Imperator der Kabale