In den vergangenen Monaten hat sich die Destiny 2 Community nicht von ihrer besten Seite gezeigt. Der Frust über Spielmechaniken, das PvP, Cheater und die Rückkehr alter Inhalte ist nach und nach in puren Hass und sogar Morddrohungen gegen die Mitarbeiter von Bungie umgeschlagen.
Als Bungie dann die Reißleine zog, die Kommunikation mit den Spielern bis auf Weiteres beendete, setzten einige Hüter sogar nochmal nach. Der Entwickler sei doch schließlich selbst schuld. Ein Community-Manager muss das abkönnen, wenn durch schlechten Support Drohungen gegen seine Familie die Folge sind.
Als Clan, der auch Teil der Destiny-2-Community ist, möchten wir hiermit klarstellen, dass wir uns davon distanzieren und andere Hüter ebenfalls dazu aufrufen.
Seit 2018 sind wir Teil der Destiny-2-Community und fast jeden Tag in Bungies Space-Shooter unterwegs. Unsere Mitglieder spielen nicht nur schon lange Destiny und kennen sich entsprechend gut aus. Sie haben auch inzwischen starke Bande innerhalb der Community aufgebaut. Man kennt sich und man respektiert sich. Etwas, dass viele Spieler aus den Augen zu verloren haben scheinen. Denn Respekt sollte es nicht nur unter Spielern geben, sondern auch für Bungie, seine Mitarbeiter und darüber hinaus für jeden Menschen.
Bungie ist nicht perfekt. Aber wir auch nicht.
Sicherlich hat Bungie in der Vergangenheit nicht immer alles richtig – oder sofort richtig gemacht. Manche Entscheidungen kamen zu langsam, manche waren schlecht, wie das Sunsetting, was dann nach Kritik der Spieler auch wieder zurückgenommen wurde. Durch die Re-Einführung dieser Sunsetwaffen hat Bungie die Folgen davon bis heute aber teilweise bereits wieder rückgängig gemacht.
Ein paar dieser Waffen-Schätze, die wir einst gehen lassen mussten, lagern bereits wieder in unseren Tresoren.
In all den Jahren haben wir uns aber eines nie gefühlt: unverstanden.
- Wir haben Bungie gerne Videos geschickt, zu ein paar Bugs, die wir gefunden haben, die dankend angenommen wurden.
- Der Clan übte konstruktive Kritik zu Spielmechaniken und freute sich, wenn Bungie in weiteren Seasons Verbesserungen brachte.
- Wir haben im Forum und über Social Media aktiv mitdiskutiert und dadurch geholfen, die Sicht der Hüter dem Entwickler nahezubringen, damit am Ende das Spielerlebnis für alle besser werden kann.
Darum passieren Fehler, aber sie sind kein Weltuntergang: Für uns stand dabei immer im Vordergrund, dass wir Spaß haben. Wenn dann Fehler passieren oder ungute Entscheidungen von Bungie getroffen wurden, haben wir uns damit arrangiert, bis der Fehler behoben oder konstruktive Kritik daran geübt. Wir sind nur ein kleiner Part dieses Universums und das Schicksal gehört Bungie – nicht uns. Es steht uns grundsätzlich nicht frei, die Entscheidungen des Entwicklers infrage zu stellen oder zu erwarten, dass alles so läuft, wie wir das wollen. Wir konnten aber bis vor kurzem mit dem nötigen Respekt immer unsere Meinung sagen. Bungie hat zugehört.
- Als Telesto buggte hatten wir Riesenspaß. Wir beichteten, aber Bungie ließ es uns noch eine Woche lang auskosten, bevor der Fehler gefixt wurde.
- Die Sonnenwende 2022 brachte einen Waffen-Fehler mit Mega-Munitionsreserven. Coole Nummer und ja, wir haben uns natürlich nach dem Fix brav beim Dungeon-Boss entschuldigt, dass wir ihn hundertmal damit plattgemacht haben.
- Cheater im PvP? Anstrengend! Aber im Team manchmal zu schaffen. Auch hier vertrauen wir darauf, dass Bungie Lösungen findet und die unehrlichen Falschspieler damit immer wieder in die Schranken weisen kann. Wir sind uns bewusst, dass dieser Kampf nicht mal eben nebenbei gewonnen wird.
- Die Ladezeiten auf dem Turm sind lang – dann eben zur H.E.L.M. fliegen und dort den Tresor aufräumen. Es ist nur ein kleiner Umweg, der keine Mühe macht und dem Bungie-Team die nötige Zeit gibt daran zu arbeiten.
Nachdem der Hate-Speech in der Community jedoch immer lauter wird und inzwischen sogar von Morddrohungen gegen Community-Manager, Hate gegen Mitarbeiter und Beleidigungen begleitet wird, ist es an der Zeit diesen Spielern von Destiny 2 eine klare Absage zu erteilen.
- Wir tolerieren keinerlei Art von Hass. Weder innerhalb des Clans, noch gegen Spieler oder andere Personen.
- Wer nur drohen oder haten kann hat ernsthaft das Recht verwirkt Teil der Destiny-2-Community zu sein.
- Sollten wir Hassrede, egal wo, mitbekommen, dann werden wir diese umgehend kommentieren, melden und dafür sorgen, dass er zu Konsequenzen führt.
- Außerdem rufen wir die Destiny-2-Community dazu auf, es ebenso zu tun. Hass hat nichts im Gaming verloren. Weder bei Destiny 2 noch woanders. Ein guter Kampf im PvP ist okay, solange man sich danach wieder die Hände reichen kann.
Unseren Button dürft ihr gerne verwenden, wenn auch ihr dieser Meinung seid. Jeder Hüter, der sich stark gegen Hass im Internet und auch sonst macht, verdient größten Respekt.
Wer hatet, hat in Destiny 2 nichts verloren!
Es betrifft alle Destiny-2-Spieler: Auch wenn nicht jeder in der Community hatet, so ist es doch ein sehr ernstes Thema, das in Zeiten des anonymen online Kommentierens immer schlimmer wird. Es darf jedoch nicht so weit kommen, dass man dabei einfach zusieht. In gewisser Weise könnte man sagen, der Kampf zwischen Licht und Dunkelheit hat sich in unsere reale Welt verlagert. Jetzt ist es an euch; Hüter; den Kampf dagegen aufzunehmen.
Wir haben in all den Jahren nicht vergessen, dass auch bei Bungie ganz normale Menschen arbeiten, die ihrer täglichen Arbeit nachgehen und versuchen ihr Bestes zu geben. Manche Dinge lassen sich vielleicht technisch nicht gleich umsetzen, andere sofort. Welche das sind, können wir als Spieler, ohne Kenntnis von Infrastruktur oder den Systemen von Destiny, überhaupt nicht einschätzen und maßen es uns auch nicht an.
- Wir möchten jedoch auch weiterhin einen Entwickler haben, der uns nicht, wie andere, nur ignoriert.
- Wir möchten mit Bungie reden können – in beide Richtungen. Als Spieler wollen wir gerne weiterhin dabei mithelfen, dass mögliche Fehler in Destiny 2 schnell gefunden und angegangen werden.
- Und wir möchten wieder den netten Plausch mit den Community-Managern und den Bungie-Mitarbeitern zurück. Ohne dass diese um ihr Leben fürchten müssen.
Wir hoffen, die Vorkommnisse der vergangenen Monate können verarbeitet werden und wir möchten Bungie wissen lassen, dass es viele Spieler gibt, die dieses Verhalten ganz und gar nicht gutheißen. Egal wie schlimm der Zustand eines Spiels auch ist – es gibt keinen Grund anderen Menschen mit Worten oder Taten aktiv schaden zu wollen. Nichts entschuldigt das!
Wenn ihr das genauso seht, dann nehmt es mit in eure Clans, zu euren Destiny-Freunden und stellt euch gegen den Hass. Es lohnt sich oder wie Frank Jackson einmal sagte:
Achte auf deine Gedanken, sie werden zu Worten. Achte auf deine Worte, sie werden zu deinen Taten. […] Und achte auf deinen Charakter, denn er wird zu deinem Schicksal.
Frank Jackson